Malerei im Wechselspiel


Zusammenarbeit

Andrea Franke und ich, Rainer Kruse, kennen, schätzen und inspirieren uns schon viele Jahre lang, was sich letztlich bis zu gemeinsam gemalten Bildern gesteigert hat.

Wir sind befreundet, darum möchte ich unsere gemeinsame Arbeit und die Schritte des Weges beschreiben. Eines Weges, der sicherlich noch nicht abgeschlossen ist!

Wenn zwei Menschen die Malerei so leidenschaftlich und mit durchaus professionellem Anspruch betreiben, wie wir, bleibt ein fruchtbarer Austausch über Ziele und Techniken unter Freunden nicht aus. Ein ehrlicher Umgang mit einander ist dabei Voraussetzung, aber auch die gegenseitige Wertschätzung um Entwicklungen anzustoßen.

Was in Zusammenarbeit entsteht, ist viel mehr als die Einzelteile hergeben. Was beim Öffnen und sich Ergänzen geschieht, ist zauberhaft und eröffnet Räume, neue Blickwinkel und bereitet uns sehr viel Freude. Wir setzen bewusst ein Zeichen gegen die Beliebigkeit vieler künstlerischer und menschlicher Kontakte.

Wechselseitige Bearbeitung eines Themas

Bei uns entstand recht früh die Idee, Themen wechselseitig zu bearbeiten, also eine Idee oder ein Motiv von zwei Seiten aus malerisch zu interpretieren. In unabhängigen Werken, die vom jeweiligen individuellen Malstil geprägt sind. Was verblüffend ähnliche, aber letztendlich deutlich unterscheidbare Ergebnisse zeitigte.

Sieht man die Bilder der Reihe Blatt und Baum nebeneinander, geschieht etwas beim Betrachten. Im Zusammenspiel wird ein Spannungsfeld sichtbar, das die Grenzen der einzelnen Bilder überschreitet. Das führte schnell zu der Idee, unsere Zusammenarbeit zu erweitern und nach weiteren gemeinsamen Wegen zu suchen, einfach weil es Freude bereitet!

Möglichst im gleichen Format, doch dabei wird je nach Foto-Motiv mit verschiedenen Untergründen und Mischtechniken gespielt.

Ausarbeitung vorbereiteter Untergründe

Da wir beide immer schon Interesse an Mischtechniken und Zufallsverfahren hatten, ergab sich die Ausarbeitung freier Untergründe ganz selbstverständlich. Untergründe, die von uns, aber auch anderen Künstlern oder“ normalen“ Menschen kreativ gestaltet worden sind. In die Untergründe hinein zu malen und sich auf einen freien Dialog mit Form und Farbe einzulassen, befreit vom Zwang der naturalistischen Ausarbeitung und entführt uns in fremde Seelenwelten. Uns treibt dabei Spielerisches und Weltverständnis an. Die Liebe zu Natur und Schöpfung findet so einen Ausdruck. Persönliche Eitelkeiten haben in diesem Zusammenhang wenig Bedeutung und würden unseren Austausch nur stören.

  • So gibt es zum einen die Idee, jeweils 2 Untergründe zeitgleich für beide vorzubereiten, die dann unabhängig voneinander ausgearbeitet werden. Dadurch wird schnell eine Viererkette von Bildern fertig, 2 Untergründe von Andrea, 2 von mir; über Kreuz ausgearbeitet. (Tandem)
  • Aber auch Untergründe, die andere vorbereitet haben, alle im gleichen Format, wollen erobert und als zusammenhängende Serie gedacht und realisiert werden. (Sechsecke)
  • Oder so: zwei ähnliche, zeitnah entstandene Vorlagen werden von uns gemeinsam gemalt. Und zwar malt der eine den inneren Bereich, der andere den äußeren über Kreuz. (Synthese)

Wo man uns sehen kann

Ein Teil der Arbeiten war in der Ausstellung im K1. Neben einer Dauerausstellung in der Sonnenstraße, und im Atelier in der Freiheitsstraße sind wir auch alljährlich auf der WoGA zu sehen.

Termine

WOGA: 21. + 22. Okt. 23

Ort: Café Tacheles, Rudolfstr. 125, 42285 Wtal